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Religion: Nein!- Glaube: Ja!

„Religion nein- Glaube ja!“ Das ist die Überschrift einer Jugendstudie der Universität Tübingen. Ergebnis: Der Glaube an Gott ist unter 16 bis 24-Jährigen gleichbleibend hoch! Drei von vier jungen Menschen beten gelegentlich oder häufig. Über die Hälfte sagen, dass sie an Gott glauben.

Allerdings: Als religiös bezeichnet sich nicht mal ein Viertel und insbesondere gegenüber der Institution Kirche haben viele eine kritische Haltung.

Wen wundert das? Denn „Erwachsen-Werden“ bedeutet ja unter anderem, sich von vermeintlichen „Autoritäten“ zu emanzipieren! Und Institutionen generell erstmal mit einer gesunden Skepsis zu begegnen – dafür gibt es gute Gründe. Zum Beispiel verselbständigen sich die  Strukturen recht schnell. Der Inhalt wird überdeckt von der sich stetig entwickelnden  Verwaltung. Das gilt in gewissem Sinne auch für Kirchen in unserem Land.

Stellt sich mir allerdings die Frage: Wie kann der Glaube an Gott adäquat gelebt werden? Wie kann er in Form gebracht werden? – Ganz ohne organisierte „kirchliche Strukturen“ sicher nicht.

Glaube hat etwas zu tun mit Gemeinschaft. Zwischen Gott und den Menschen und zwischen den Menschen untereinander. Nur gemeinsam können Menschen deshalb ihren Glauben in der Welt bezeugen, ihn nach außen kommunizieren und die Umwelt aus dem Glauben heraus gestalten. Dabei wird um die richtigen Wege gerungen, es wird diskutiert, Kompromisse werden erarbeitet und Entscheidungen getroffen. Damit das geordnet abläuft, braucht es Strukturen.

Und schon sind wir mitten drin: Glaube ja!- Organisierte Religion auch! Sonst bricht das Chaos aus.- Entscheidend aber bleibt die Frage: Wieviel Organisation ist nötig? Wie viel Freiraum möglich? Und auch genau darum ringen die einzelnen Gruppen und Strömungen in einer Gemeinschaft. Auch in der Kirche.