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Randstand

Es ist schon ein Kreuz mit diesen Obdachlosen und anderen Randständigen: schaffen nichts, lärmen rum, riechen schlecht und machen auch optisch nicht viel daher.

Gar nicht gut fürs Stadtbild. Die Stadtverwaltung von West Palm Beach  in Florida hat sich jetzt was einfallen lassen. In einem städtischen Park übernachten immer wieder Obdachlose, obwohl es da so schön ist und die Bürger gerne ungestört flanieren wollen.

Mit Stacheldraht, Absperrungen oder Platzverweisen haben sie sich bisher nicht vertreiben lassen. Deshalb fährt die Verwaltung schwerere Geschütze auf: Der Park wird jetzt nachts in Dauerschleife mit besonders nervigen Kinderliedern beschallt.

Im Irak und in Afghanistan hat die US-Armee mit einer ähnlichen Taktik gute Erfolge erzielt. Kriegsgefangene, ständig laute Rockmusik hören mussten, waren ziemlich schnell geständig. Gilt zwar als Folter – aber wenn’s hilft… Und die Beamten von Palm Beach sagen ja auch: Wir wollen die Obdachlosen mit der Musik gar nicht quälen. Sie sollen nur halt erst gar nicht in den Park kommen und sich dort niederlassen.

Also, wenn die das in den USA so machen, die sich ja als „God’s own Country“, als Gottes eigenes Land verstehen, dann könnte das doch auch ein Modell für Saarbrücken sein. Da gibt es ja zum Missfallen einiger Bürger in zentraler Stadtlage auch so einen Ort, wo sich Randständige treffen.

Bevor sich am Ende noch jemand Gedanken machen muss, wie man diesen Leuten helfen könnte, schaltet man einfach das Glockenspiel im Rathaus auf Dauerschleife – schwupps, Problem gelöst.