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Randfigur 7: Nikodemus: Aus der Dunkelheit ins neue Leben.

Er taucht aus dem Dunkel der Nacht auf. Er ist ein Schattenmann. Eine Randfigur: Ein Mann namens Nikodemus. Er gehört zur jüdischen Oberschicht in Jerusalem. Nikodemus ist ein Suchender, einer, der einen neuen Anfang wagen möchte, weil ihm in seinem Leben irgendetwas fehlt. Weil er nicht richtig glücklich ist. Nikodemus sucht den Austausch mit Jesus. Der sagt zu ihm: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Neu geboren werden, das meint in gewisser Weise: Bereit sein, einen Neuanfang zu wagen! Sich aus der Geborgenheit des Mutterschoßes heraustrauen. Für Jesus steht dieser Neuanfang unter einem guten Stern, unter Gottes Segen.

In der christlichen Kirche feiern wir diesen Neuanfang, die Neugeburt durch Wasser und Geist, in der Taufe. Die Taufe ist der Ort, an dem ein neuer Mensch „geboren“ wird. Der Mensch wird ins rechte Licht gerückt. Im Wasser der Taufe wird der alte Mensch ersäuft und ein neuer Mensch kriecht daraus hervor. So ähnlich hat es Luther einmal gesagt.

Der neue Anfang. Er kann nur gelingen, wenn ich bereit bin, etwas zurück zu lassen. Er kann dann gute Früchte bringen, wenn ich mir von Gott die Kraft zusprechen lasse, das Neue zu wagen. Das klingt so einfach. Und ist doch meist so schwer. Deshalb bin ich Nikodemus dankbar. Er macht es vor. Er wagt sich aus dem Dunkel in die Nähe Jesu, ins Licht des Ostermorgens, und damit ins neue Leben.