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Randfigur 2: Vergebung ist möglich

Randfiguren. Menschen, die keine Hauptrolle in der Geschichte des Lebens spielen. Gerade sie haben uns aber bei genauem Hinsehen etwas zu sagen. Zum Beispiel ein Mann namens Gehasi. Er ist ein Gehilfe, ein Diener. Sein „Dienst-Herr“ ist ein bekannter Prophet im alten Israel: Elischa. Gehasi ist seinem Chef in großer Loyalität verbunden: Er hält ihm unliebsame Besucher vom Leib. Er organisiert seinem Boss den Tagesablauf, macht Besorgungen, führt Anweisungen aus… Gehasi agiert immer in zweiter Reihe.

Eines Tages bietet sich dann die Gelegenheit, dass auch er einmal zum Zuge kommt: Ein dankbarer Klient bietet dem Propheten nämlich reichen Lohn an: Silber und edle Kleider, damals wahre Schätze. Der Prophet Elischa lehnt jedoch dankend ab.

Ohne das Wissen seines Herrn schlägt der Diener nun zu: Er nimmt das Silber und die Festkleider an sich. Unrechtmäßig. – Die Folge: Gehasi trifft für sein unrechtes Tun eine harte Strafe: Er verliert seine Anstellung.

Was ist nun die „Moral“ dieser „Randfiguren-Geschichte“? Etwa: Unrecht gedeiht nicht gut? Oder: Fehlverhalten wird bestraft? Mag sein, dass man diese moralischen Akzente aus der Geschichte herauslesen kann.

Für mich ist aber der „seelsorgerliche Aspekt“ entscheidend: Der ewig „Zu-kurz-Gekommene“ greift zu. Auch, wenn es nicht ganz „sauber“ ist. Das ist wie ein Spiegel für uns Menschen: Wir verhalten uns an der ein oder anderen Stelle falsch, zumindest schäbig,- nicht nur gegenüber unserem Herrn.

Allerdings weiß ich als Christ, dass ich mit meinem Herrn wieder ins Reine kommen kann. Da geht es mir besser als dem armen Gehasi. Gott sei Dank.

Morgen geht es dann an dieser Stelle um eine weitere Randfigur aus dem Alten Testament. Wer ist es? Das erfahren Sie morgen!