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Psalm 127, 2: „Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf“

Was braucht es eigentlich noch? – Das habe ich mich bei dem letzten Ergebnis der repräsentativen Umfrage zum Schulbeginn gefragt. Der Kinderkanal von ARD und ZDF, Kika, hat rund 1300 Kinder interviewt, die die erste bis sechste Klasse besuchen:  „Wann hättest du den Beginn der ersten Stunde am liebsten?“ Das Erstaunliche: Rund 98 Prozent der Befragten gaben eine ganz konkrete Uhrzeit an – und diese lag zwischen 8:30 und 8:50 Uhr. Also wünschen sich fast alle befragten Erst- bis Sechstklässler einen etwa eine Schulstunde späteren Schulbeginn als zurzeit. Das Votum der Kinder deckt sich übrigens mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Auch sie kommt zum selben Ergebnis: Bereits eine halbe Stunde mehr Schlaf könne die Leistungsfähigkeit in der Schule um 30 Prozent steigern.

Und es gibt ja auch in Deutschland wie in anderen Staaten bereits gute Beispiele dafür, dass genau das passiert, wenn Kinder und Jugendliche später zur Schule gehen können: Sie lernen besser, sind wacher, konzentrierter – und haben sogar weniger Übergewicht. So wichtig und gesund sind für Heranwachsende ausreichender Schlaf und das Wahrnehmen ihres besonderen Biorhythmus. Was hindert uns, das Expertenwissen und die Erfahrungen der Kinder endlich umzusetzen? Doch nicht eine etwa 150 Jahre alte Schultradition bei uns in Deutschland? Nur Mut – Denn da kann ich als wichtigen Motivation zur Veränderung eine noch viel ältere – aus biblischer Zeit – entgegensetzten: „Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf.“