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Plan A

„Die Idee von Plan B ist, dass Plan A funktioniert“. Das singt der deutsche Musiker Johannes Oerding in einem seiner Lieder.  „Die Idee von Plan B ist, dass Plan A funktioniert.“

„Hast du eigentlich einen Plan B?“ Das hat mich meine Mutter damals gefragt, als ich ihr erklärt habe, dass ich meinen alten Job an der Uni kündige und als Erzieher arbeiten will. Trotz Geld und Sicherheit bin ich kreuzunglücklich gewesen. Jeden Tag hab‘ ich mich neu zur Arbeit gequält, Zeit verschwendet und bin abends noch unglücklicher ins Bett gegangen. Bis es irgendwann einfach gereicht hat, und ich einen Schlussstrich ziehen musste.

„Hast du eigentlich einen Plan B?“ hatte mich damals meine Mutter gefragt. „Nein“, hab‘ ich zu ihr gesagt. „Plan A muss funktionieren.“

„Ich hab‘ gehört, wir soll‘n früher an später denken. Doch wir woll‘n lieber später auf früher trinken,“ singt Johannes Oerding.

Damals hat es gute Gründe gegeben, nicht zu gehen. Die Rente. Die Altersvorsorge. All die finanziellen Verpflichtungen. Aber was nützt mir alle Sicherheit und alles Geld, wenn mich das, was ich tue, langsam auffrisst?

Ich hab‘ gekündigt. Ich bin Erzieher geworden. Und heute bin ich Pfarrer in der Pfalz.

Das alles hab‘ ich damals noch nicht kommen sehen. Vielleicht ist es wahr, was die Alten sagen: „Der Mensch denkt, und Gott lenkt.“ Aber die Entscheidung, die hab‘ ich nie bereut. Sie hat Mut erfordert. Das schon. Sie hat Kraft gebraucht. Und sie hat echt Überwindung gekostet.  „Die Idee von Plan B ist, dass Plan A funktioniert.“ Wer weiß – vielleicht wird es ja heute auch Zeit für Sie, den ersten Schritt zu wagen?