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Plätzchen

Heute Nachmittag werde ich endlich Plätzchen backen. Ich bin ja schon fast ein wenig spät dran in diesem Jahr. Als Kind habe ich mir immer gewünscht, mal mitten im Hochsommer Plätzchen zu backen. Ich habe mir das lustig vorgestellt. Plätzchen im Advent kann ja jeder. Aber im Sommer wären sie doch etwas Besonderes. Irgendwie ist es aber nie dazugekommen. Vielleicht hatte ich es bis zum Sommer wieder vergessen, vielleicht hat es auch meiner Mutter nicht gefallen. Ich weiß es nicht mehr. Heute meine ich: Eigentlich ist das ja auch Unsinn. Plätzchen gehören in die Adventszeit, genau wie Lebkuchen und Schokonikoläuse auch. Auch wenn man die schon wieder seit Anfang September in sämtlichen Supermärkten kaufen kann.

„Alles hat seine Zeit“. So hat es schon ein weiser Mensch in der Bibel gesagt. Denn wenn man alles zu allen Zeiten haben kann, ist es nichts Besonderes mehr. Und Kekse im Advent haben ja auch eine lange Tradition. Schon im Mittelalter wurden vor Weihnachten in den Klöstern aufwendige kleine Kuchen gebacken. Zucker und Gewürze waren damals noch sehr teuer und das gewöhnliche Volk konnte sie sich nicht leisten. Deshalb wurden diese Plätzchen dann auch an Weihnachten unter den Armen und Bedürftigen verteilt. Damit sollte daran erinnert werden, dass das Fest der Geburt Jesu etwas Besonderes ist, ein Fest der Liebe.

Und genau darum backe auch ich meine Plätzchen in der Adventszeit. Und mal ehrlich, so ein Zimtstern oder ein Vanillekipferl würde doch im Hochsommer auch sicher gar nicht schmecken.