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Pfingstwunder

Ich bin mit meiner Tochter auf dem Spielplatz. Wir sitzen alleine am Sandkasten, als sich plötzlich eine Mutter mit ihren drei Kindern zu uns gesellt. Ich kenne Sie vom Sehen. Die Familie kommt aus Syrien und ist vor kurzem in eine Wohnung ein paar Straßen weiter von uns gezogen. Weder die Frau, noch die Kinder sprechen deutsch. Ich würde mich aber trotzdem gerne mit ihr unterhalten. Also fange ich an mit Händen und Füßen loszuplappern. Und sie macht mit. Es funktioniert. Auch wenn es bestimmt sehr lustig aussieht, wir können uns verständigen. Irgendwann fällt unser Blick auf die Kinder. Die ohne Hände und Füße reden. Jeder in seiner Sprache- und sie spielen ohne Probleme. Irgendwie scheinen sie sich auf einer anderen Ebene zu verstehen.

Das war für mich ein Pfingstwunder. Ein kleines Alltags-Pfingsten. Wir sprechen nicht die gleiche Sprache, aber wir verstehen uns.

An Pfingsten geht es um die Entsendung des Heiligen Geistes. Die Kraft, mit der Gott zu uns spricht. Es spricht zu uns durch andere Menschen. Und es funktioniert. So kommt seine Kraft bei mir an. So, wie auf dem Spielplatz. Da habe ich ihn deutlich gespürt. Als wir abends nach Hause gekommen sind, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht, weil mich dieser Nachmittag so bereichert hat. Und meine Tochter, die ist platt ins Bett gefallen mit den Worten: „das waren ja mal nette Kinder. Hoffentlich treffen wir die bald nochmal“.