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Pfingstochse?

Kennen Sie den Pfingstochsen? In Bayern wird der in einer Schubkarre durchs Dorf gefahren. Morgens am Pfingstsonntag. Um allen zu zeigen: Der hat das Pfingstfest verschlafen und wird deshalb ausgelacht. Das ist eine alte Tradition.

Aber warum soll ich an Pfingsten denn nicht ausschlafen, denkt sich nun mancher. Schließlich lebe ich ja nicht in Bayern. An Pfingsten habe ich frei. Wo also ist das Problem?

Und schon Bertold Brecht wusste: Gegenüber Ostern oder gar Weihnachten sind an Pfingsten die Geschenke am geringsten. Also, was gibt es eigentlich an Pfingsten? Da kann ich doch endlich mal ausschlafen nach der harten Arbeitswoche.

An Pfingsten gibt es doch ein Geschenk. Ein Geschenk, das mich verändert. Pfingsten ist für die Kirche nämlich das Fest des Heiligen Geistes. Das heißt für mich: Gott gibt mir so etwas wie eine Kreativitätsspritze mit. Eben den Heiligen Geist.

Vielleicht hört sich das ein wenig komisch an. Heiliger Geist. Was oder wer ist das eigentlich? Der Heilige Geist ist der beste Begleiter meines Verstands. Damit ich den einen oder anderen Gedankenblitz bekomme, wenn es notwendig ist.

Damit ich geistesgegenwärtig bin, wenn ich es brauche. Zum Beispiel, wenn ich in einer ausweglos erscheinenden Situation mit einem Mal eine Lösung sehe.

Deshalb soll es an Pfingsten ruhig frisch und bunt zugehen. Mit frischen Gedanken nach einem guten Gespräch auf der Terrasse. Mit neuen Ideen nach einem Spaziergang im Wald. Oder einfach Gott dafür danken, dass er mir frische Gedanken schenkt. Deshalb ist dieser Tag viel zu schade, um morgens verschlafen in einer Schubkarre aufzuwachen.