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Perspektivwechsel

In meinem Urlaub in Portugal habe ich zwei Wochen keine deutschen Nachrichten gesehen oder gehört. Das war ein echter Perspektivwechsel. Es war erholsam – ich muss es zugeben -, nicht jeden Abend zu sehen, was gerade in der Ukraine zerstört wurde oder was mich im kommenden Winter ohne genügend Gas erwarten könnte.

Aber kaum zurück, holt mich die alte Perspektive wieder ein. Zweimal Nachrichten gesehen, und schon kommen wieder negative Gedanken und Ängste. Selbst das Gespräch am Zaun mit meinen Nachbarn kreist nur noch um die fürchterlichen Nachrichten und die Ängste, die dabei hochkommen. Trotz der täglichen Nachrichten auch mal Abstand zu gewinnen, wie im Urlaub, fällt mir schwer. Darum suche ich auf der einen Seite Ablenkung. Z.B. Freunde oder meine Kinder zum Essen einladen und eine gute Zeit miteinander verbringen.

Aber Ablenkung ist ja noch kein Perspektivwechsel. Dazu brauche ich Ruhe. Ich brauche Orte an denen ich meine Sorgen und Ängste aussprechen und dann vor Gott bewegen kann. Diese Ruhe ist erholsam. So ein bisschen wie Portugal zuhause. Orte an denen ich alleine oder gerne auch mit anderen zusammen beten kann: „Herr erbarme dich.“

Die schlechten Nachrichten kann ich nicht ganz ausblenden. Angst wird es immer geben, aber es gibt auch in der Angst den, der größer ist und mich tragen kann.