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Persönliches Erntedank

Apfelmus nach oben, darunter die Säfte und Marmeladen, und ganz unten die Kartoffeln. So sieht es in meinem Vorratsregal im Keller aus. Und heute geht’s wieder ans Eingemachte. Jedes Jahr zu Erntedank, gibt es in unserer Familie ein Einweckwochenende. Da wird die Apfelernte entsaftet oder Zwetschgen zu Marmeladen gekocht. Der große Einkochapparat ist schon seit Generationen im Einsatz und wird gehegt und gepflegt. Schon als Kind habe ich so von meinen Großeltern gelernt, unsere Schöpfung zu achten und wertzuschätzen. Meine Oma, die 2 Kriege miterlebt hatte, bezeichnete den Gang in ihre Vorratskammer immer als ihr persönliches Erntedankfest. Volle Regale mit Lebensmitteln- sie kannte Zeiten, da bestand eine Mahlzeit im besten Fall aus Milchsuppe mit trockenen Brötchen. Vermutlich war das auch der Grund, weshalb sie so gerne abgegeben hat. Nachbarn, Freunde, wer auch immer zu Besuch kam, verließ das Haus am Ende mit einem Einmachglas in der Hand.

„Gebt, so wird euch gegeben“. Diesen Satz spricht Jesus im Lukasevangelium zu seinen Jüngern. Andere daran teilhaben lassen, an dem was wir empfangen haben. Was man dann zurückbekommt, ist pure Freude. Diese Freude kann man zwar nicht ins Einweckglas packen und ins Regal stellen, aber wenn man sie auch mit anderen teilt, verdoppelt sie sich sogar.