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Partyspaß

“Du amüsierst dich nicht besonders gut, oder? Du sagst ja gar nichts!” Das hat mich meine gute Freundin Carina neulich gefragt. Auf meinen überraschten Blick hin hat sie dann noch hinterher geschoben: “Das tut mir leid!” Was war passiert? Carina hatte Geburtstag und hat abends ein bisschen gefeiert. Wie man das halt so macht. Erst gab es was zu essen und dann haben alle noch bei Knabberzeug am Tisch gesessen und gequatscht. Also, fast alle. Ich saß da und hab den anderen einfach nur zugehört. Für Carina offensichtlich ein Grund zur Beunruhigung. Zugegeben: Normalerweise gehöre ich eher zu den Menschen, die auch quatschen und erzählen. Von daher war das wirklich eher ungewöhnlich, dass ich nur so dagesessen und zugehört habe.

Aber im Unterschied zur Gastgeberin fand ich das überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil: An dem Abend hatte ich einen stressigen Tag hinter mir. Viele Besprechungen und Telefonate, nicht immer nur erfreuliche. Bis zum Abend hatte ich deshalb schon sehr viel geredet. Und deshalb war ich einfach froh, bei der Party mal andere reden lassen zu können und einfach zuzuhören. Still und zurückgelehnt auf meinem Stuhl zu sitzen und ganz entspannt mein Bier zu trinken.

In der Bibel gilt einer, der schweigt, als jemand, der innere Ruhe hat beziehungsweise als jemand, der innere Ruhe sucht. Bei mir war an diesem Abend eher Letzteres der Fall. Und: Es hat auch geklappt. Dass ich selbst reden musste und stattdessen einfach schweigend zuhören konnte, hat mir zumindest dabei geholfen, nach einem anstrengenden Tag runterzufahren. Von daher habe ich mich sehr wohl amüsiert an diesem Abend. Nur in etwas anderem Sinne als Carina das erwartet hatte.