Beiträge

Papa-Tag

Eine aktuelle Studie hat herausgefunden: „Eltern verbringen doppelt so viel Zeit mit ihren Kindern wie vor 50 Jahren.“ Das widerspricht deutlich dem gängigen Klischee, dass zwischen Vollzeitjobs und Smartphone immer weniger Zeit für die Kinder bleibt. Natürlich gibt es da immer noch Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die bleiben immer noch deutlich hinter den Frauen zurück, haben aber die Zeit, die sie durchschnittlich mit ihren Kindern verbringen seit 1965 mehr als verdreifacht.

Damals war ich noch ein kleines Kind . Mein Vater hatte einen Malerbetrieb und war für mich kaum greifbar. Meine Mutter war für die Büroarbeiten und die Familie zuständig. Natürlich hatte sie mehr Zeit für mich. Mein Vater konnte nur selten mit mir spielen oder sich mit meinen Fragen zu beschäftigen. Meine Frau und ich haben das Jahre später dann für unsere Familie ganz bewusst anders entschieden. Natürlich war auch meine Zeit begrenzt und meine Frau hat viel mehr Zeit mit unseren 4 Kindern verbracht. Aber einmal im Monat hatte jedes Kind einen „Papa-Tag“. An dem Tag durfte das Kind entscheiden, was wir gemeinsam machen. Da gab es dann Tage, an denen habe ich mit meinem Sohn stundenlang Dominosteine aufgebaut und anschließend haben wir gefilmt, wie sie umfallen. Später dann waren wir oft im Kino, im Schwimmbad, in der Stadt zum Shoppen oder in interessanten Ausstellungen und Konzerten. Diese Papa-Tage sind meine Frau, mir und auch unseren Kindern noch in guter Erinnerung.

Und gerade in der Pubertät unserer Kinder waren die Papa-Tage wertvoll. Ich habe dann mit meinen Kindern oft über meinen Glauben an den Vater im Himmel geredet und die Werte, die mir wichtig sind. Und sie haben mir erzählt, was sie gerade beschäftigt. An ihrer Seite habe ich gelernt, wie man einen „pubertierenden Teenager“ umarmt, einfach liebt und annimmt. So ähnlich wie der Vater in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn, das Jesus mal erzählt hat. Dieser Papa ist immer noch ein Vorbild für mich. Auch wenn ich jetzt schon bald Großvater werde.