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Organspende

Das Thema „Organspende – ja oder nein“ wird zur Zeit heftig diskutiert. Es geht dabei so ein bisschen um Selbstbestimmung auch über den Tod hinaus. Aber nicht nur das. Da schrieb neulich ein Leserbriefschreiber in der Saarbrücker Zeitung: „Ich möchte nicht, dass Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder eines meiner Organe erhalten. Das gilt auch für große Steuerhinterzieher, Mitglieder von Vorständen oder Aufsichtsräten von Dax-Konzernen (….)also für Menschen, die kein soziales Gewissen zeigen….“

Ich kann mir nicht helfen, aber so ein bisschen höre ich da raus: „Meinetwegen können die ruhig verrecken. Das haben sie davon!“ Also so eine Art private Todesstrafe, die unsere Gesellschaft insgesamt ja aus gutem Grund abgeschafft hat. Es ist eine Sache, wenn ich Mord, Vergewaltigung, Kinderschändung und Ausbeutung verurteile. Weil keine Gesellschaft lebensfähig ist, in der solche Verhaltensweisen akzeptabel wären. Aber es ist etwas völlig Anderes, wenn ich das Leben von Menschen, die in solche Richtungen entgleist sind, für “lebensunwert“ halte. Und es am liebsten selbst dem Tod ausliefern möchte. Ein solches Urteil „lebenswert oder nicht lebenswert“ steht uns nicht zu.