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Optimierungspause

„Es fällt mir in letzter Zeit echt schwer abzuschalten“- so meine Freundin. „Noch nicht mal entspannt ein Buch lesen ist möglich. Ständig schleichen sich Gedanken ein, die mir sagen, ich müsste diese Zeit doch sinnvoller nutzen. Ich glaube dieser ganze Optimierungswahn, der um sich schlägt, hat sich auch bei mir eingeschlichen.“

Recht hat sie. Dieses Phänomen ständig alles verbessern zu wollen, begegnet mittlerweile an jeder Ecke und wirkt sich in alle Lebensbereiche aus. So fühlen sich viele an einem entspannten Abend mit der Frage konfrontiert, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich etwas Ruhe zu gönnen? Wäre die Zeit nicht besser in etwas Produktives investiert, was das eigene Leben vermeintlich verbessert? Kein Wunder, dass Rückenleiden, Depressionen und Burnout aktuell zu den Top 10 Krankheiten in Deutschland zählen. Der ständige Wunsch nach Optimierung löst nämlich ziemlich viel Druck aus.

Ruhe und Entspannung sind ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Schon in der Bibel ist davon die Rede. Dafür bestimmt Gott extra einen heiligen Ruhetag, den Sabbat. Seine Einhaltung wird sogar in den 10 Geboten festgeschrieben. Auch Jesus betont, dass es beim Sabbat um den Menschen geht: Der Sabbat ist [nämlich] um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen (Mk 2,27 ELB). Die Menschen in biblischen Zeiten wussten, dass Erholungsphasen von der Arbeit lebensnotwendig sind. Für Optimierung war da kein Platz.

Ein Grund mehr, sich ein Beispiel daran zu nehmen und jeden Moment der Entspannung in Ruhe zu genießen.