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Ohrenkuss

Ich möchte vom Kulturmagazin „Ohrenkuss“ erzählen. „Ohrenkuss“ ein ausgefallener Name – wie auch das Magazin besonders ist: Alle Texte werden von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben. Der Name „Ohrenkuss“ wurde vom Gründungsmitglied Michael Häger erfunden. Das Redaktionsteam traf sich bei perfektem Wetter in einer Eisdiele bei großen Eisbechern, freute sich über ihr Projekt und jemand küsste der Chef-Redakteurin aufs Ohr: „Ohrenkuss, Ohrenkuss …“ Das Team fand zu dem Namen des Magazins auch die passende Erklärung: „Man hört und sieht ganz vieles. Das meiste davon geht zum einen Ohr hinein und sofort zum anderen Ohr wieder hinaus. Aber manches ist auch wichtig und bleibt im Kopf – das ist dann ein Ohrenkuss.“  Seit 25 Jahren gibt es das Magazin „Ohrenkuss“ und sein engagiertes Team von Redakteurinnen und Redakteuren mit Down-Syndrom, die zu unterschiedlichen Themen schreiben. Ohrenkuss-Autorin Anna-Lisa Plettenberg sagt dazu: „Ich will, dass alle wissen: Menschen mit Down-Syndrom können lesen, schreiben und rechnen. Und dass die schlau sind! – Seit es den Ohrenkuss gibt, wissen das mehr Menschen.“ Seit 30 Jahren wird am heutigen 3. Dezember der internationale Tag der Menschen mit Behinderung begangen. Bei uns in Deutschland zählt fast jeder zehnte Mensch dazu. Deshalb hat Anna-Lisa Plettenberg recht: Wir sollten in unserer Gesellschaft viel mehr voneinander wissen.