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Ohne Furcht

Irgendwo habe ich den Spruch gelesen: „Die Entscheidung, ein Kind zu haben, ist von großer Tragweite. Denn man beschließt für alle Zeit, dass das eigene Herz außerhalb des eigenen Körpers herumläuft“. Da ist was Wahres dran, denn so schön es auch ist, ein Kind beim Aufwachsen zu begleiten – die Verantwortung kann einem schon auch ganz schön Angst machen.

Wir erleben das zuhause gerade in verschärfter Form. Denn unsere Tochter steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag und macht sich langsam aufs ins Erwachsenenleben – erstes vorsichtiges Abnabeln vom Elternhaus inklusive. Mein Mutterherz schlägt natürlich ein bisschen unruhiger, wenn sie jetzt immer öfter und länger unterwegs ist. Ich kann mich schließlich nur allzu gut erinnern, wie viele Dummheiten und Fehler man in diesem Alter machen kann; und vielleicht auch machen muss. Was einem jungen Menschen sonst noch so alles widerfahren kann, das steht ja jeden Tag in der Zeitung. Aber natürlich habe ich es jetzt auch nicht mehr mit einem unmündigen kleinen Menschlein zu tun, das brav macht, was Mama will. Vor mir steht eine junge Erwachsene, die mich manchmal schon genauso mühelos durchschaut wie ich früher sie.

Da hilft es mir, an den Taufspruch zu denken, den wir ihr damals mit auf den Weg gegeben haben. Er lautet: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7). Furchtlosigkeit, Kraft, Besonnenheit – all das können auch Eltern gut gebrauchen, die ihr Kind beim Erwachsenwerden begleiten – und Liebe und Gottes Segen sowieso.