Beiträge

Notfallseelsorge im Saarland

Anmod: Ein Unfall mit Verletzten oder sogar Toten, ein Hausbrand bei dem die Bewohner alles verloren haben… Seit mehr als 20 Jahren kümmern sich Ehrenamtliche im Verein Notfallseelsorge und Krisenintervention im Saarland um die Akutbetreuung von Menschen in solchen Extremsituationen. Daniela Bubel hat den Vorsitzenden des Vereins getroffen:

_____________________________________________________________________________

Bertram Weber ist eigentlich evangelischer Pfarrer in Wellesweiler. Trauerbegleitung und Seelsorge sind Teilbereiche seines Berufs. Da war der Weg zur Notfallseelsorge gar nicht weit:

Weber: Zu dieser Arbeit bin ich schon durch meinen Beruf gekommen. Als ich hier nach Wellesweiler kam, hatte ich schon die Ausbildung zum Notfall-Seelsorger gemacht und wurde direkt von der Feuerwehr angesprochen, ob ich bei den Einsätzen mitfahren würde, wenn Menschen zu betreuen sind.

 Es kann immer passieren: Der Piepser geht, die Leitstelle der Feuerwehr oder der Rettungsdienst melden sich und Bertram Weber oder einer seiner Kollegen werden zum Einsatzort gerufen. Was einen dort erwartet, kann man jedoch da noch nicht erahnen:

Weber: Eigentlich fährt man immer ins Ungewisse. Man kriegt eine Kurzmeldung, kurz geschildert was für ein Fall vorliegt, aber die Situation in die man gerät ist natürlich immer anders und da kann man sich schlecht darauf vorbereiten.

Die Menschen, denen die Notfallseelsorger am Einsatzort begegnen, stehen oft unter Schock. Waren an einem Unfall beteiligt oder haben im schlimmsten Fall Angehörige verloren. Hier braucht es oft gar keine großen Worte, sagt Weber. Die wichtigste Aufgabe ist es einfach da zu sein. Für die Betroffenen sind die Notfallseelsorger eine tröstende Stütze und für die Einsatzkräfte vor Ort eine große Entlastung:

Weber: Die Rückmeldungen sind da eben positiv gerade was den Rettungsdienst angeht, die Notärzte, die uns oft rufen lassen. Sie übergeben uns ein Fall und können dann zum nächsten Einsatzort gehen mit dem ruhigen Gewissen die Leute sind noch versorgt, um die wird noch gekümmert. Ähnlich auch bei der Polizei wenn sie ein Todesfall übermittelt müssen. Dann haben sie ihre Aufgabe erfüllt und wissen dann auch, sie können gehen und können uns die Situation quasi überlassen.

Derzeit gibt es im Saarland über 100 Ehrenamtliche, die sich in der Notfallseelsorge engagieren. Wenn Ihr Interesse an der Arbeit in der Notfallseelsorge habt, alle Infos findet Ihr im Netz unter psnv-saarland.de.