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Neuer Horizont

„Als wegen Corona die Ausgangssperre verhängt war, gab es keine Gottesdienste. Die Kirche hat sich zurückgezogen.“ So lautet der Vorwurf. Die ehemalige thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat ihn zum Beispiel erhoben.

Aber der Vorwurf ist falsch. An jedem Sonntag der Corona-Zeit wurden Gottesdienste im Internet und im Fernsehen gesendet. In den Kirchengemeinden gab es Gottesdienstblätter für Hausandachten, die in die Häuser verteilt wurden. Beim Glockenläuten am Sonntag konnte sich nach wie vor eine Gottesdienstgemeinde versammeln. Anders als sonst. Und wir haben dabei neue Erfahrungen gemacht. Erfahrungen, die wir als Kirche mitnehmen und die unsere Zukunft prägen werden.

Zum Beispiel die, dass man auch zu Hause den Glauben praktizieren kann. Oder die Erfahrung, dass man Gottesdienste in ganz anderen Gegenden Deutschlands besuchen kann, vom Wohnzimmer aus. Oder dass es interessant ist, sich zwei oder drei kurze, geistliche Impulse für den Sonntag anzuschauen.

Nein, als Kirche haben wir uns in der Corona-Zeit nicht zurückgezogen. Im Gegenteil: Es gibt so viele Möglichkeiten, Gottesdienst zu feiern und wir kannten davon bisher wenige. Unser Horizont ist weiter geworden und unsere Erfahrung reicher.