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Neuanfang

Etwas ganz neues anfangen – wer hat da nicht schon einmal von geträumt? Alles hinter sich lassen. Neue Wege gehen.  Aufbrechen. Als ich vor vielen Jahren aus dem Ruhrgebiet ins Saarland gekommen bin, da war das für mich wie ein Aufbrechen.  Ich erinnere mich gut daran, wie das war.  Da war die Angst, wie es wohl werden würde – ob ich zurechtkommen würde in einem neuen Umfeld.  Ob die Stelle wirklich die für mich passende ist. Und da war Neugierde und  Freude darüber, etwas neues Interessantes anzufangen.

Es gibt eine Gestalt aus der Bibel, die den Moment des Aufbruchs für mich besonders verkörpert:   Abraham. Er ist 75 Jahre alt, als er in ein fremdes Land aufbricht.   „Fang etwas Neues an. Brich auf mit deiner Frau und mit allem, was du hast. Ich zeige dir ein Land, in das ich dich führen werde. Du wirst viele Nachkommen haben.“ So spricht Gott zu ihm. Und Abraham bricht auf – in eine unbekannte Zukunft und in ein unbekanntes Land.

Ich weiß nicht, mit welchen Gefühlen er das tut. Vielleicht hat auch er Angst vor dem Neuen und Unbekannten. Vielleicht empfindet er auch Neugierde und Vorfreude auf das Neue. Er ist sicher ein mutiger Mensch. Aber sein Aufbruch hat definitiv viel größere Ausmaße als manche unserer Aufbrüche. Ich frage mich, was Abraham dabei geholfen hat. Zwei Dinge fallen mir auf:  Da ist die Beziehung zu Gott und da ist der Glaube, bzw. das Vertrauen.  Abraham ist nicht allein bei diesem Aufbruch. Er weiß Gott an seiner Seite und wird von seiner Familie, seiner ganzen Sippe begleitet. Mit diesem Vertrauen kann Abraham seinen Weg gehen.

Wir wissen oft nicht genau, wo es hingeht, so wenig wie Abraham es wusste. Wir wissen oft nicht genau, wie es sein wird, so wenig wie Abraham das wusste. Aber wenn wir uns getragen wissen und Vertrauen wagen,  dann kann das auf neuen Wegen helfen.  Mir haben damals Freundinnen und Freunde geholfen, und ich wusste mich von Gott getragen. Das hat mir Kraft und Halt gegeben.