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nebenan.de

Im Heimatdorf meiner Frau gibt es sie vereinzelt noch: Sitzbänke neben den Hauseingängen. Und ab und an sitzt auch noch jemand drauf, aber das ist selten. Wenn meine Frau und ich mit unseren Kindern in diesem Dorf sind, dann fragen die Kleinen häufiger, wie das Leben da früher war. Und dann erzählt meine Frau, dass man sich abends vor die Haustür gesetzt hat, Nachbarn sich dazu setzten und man „gemait“, also miteinander geredet hat. Einfach so, ohne großen Anlass, hat man Gemeinschaft gepflegt. Ich glaube, dass Menschen das brauchen: Nicht nur alleine durchs Leben zu gehen, sondern auch eingebettet zu sein in eine Gemeinschaft. Denn „es ist nicht gut, dass der Mensch alleine ist“. So heißt es in der Bibel.

Heutzutage ist es allerdings schwierig geworden. Menschen arbeiten zu unterschiedlichsten Zeiten, die Bindung an den Heimatort verliert ihre Bedeutung, man ist mobil, flexibel und ungebunden. So langsam wächst aber anscheinend die Sehnsucht danach, mit den Menschen in der Umgebung doch wieder etwas näher in Kontakt zukommen.  Anders kann ich es mir nicht erklären, warum es das Nachbarschaftsportal nebenan.de gibt. Da findet man Menschen, die in der Nähe wohnen und die man bisher noch nicht gekannt hat. Es gibt Austausch, Einladungen und den Hinweis auf gemeinsame Aktivitäten. Also genau das, was früher auf der Sitzbank vor dem Eingang passiert ist. Ich werde das künftig mal ausprobieren. Ob es klappt? Ich werde Ihnen davon berichten.