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Mutterliebe

Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht!

So spricht Gott im Altes Testament durch den Propheten Jesaja.

Ich finde das eine der schönsten Liebeserklärungen, die Gott uns Menschen macht. Die Mutter mit dem Kind. Meine Mutter, die mich ins Bett brachte und ihre schöne, warme Hand auf meinen Kopf legte.

Aber, klar: Ich weiß auch: Natürlich kommt das vor, dass eine Mutter ihr Kind verlässt. Schrecklich, wenn das passiert, nicht auszudenken, was die Mutter umtreibt, um so etwas Grausames zu tun. Verzweiflung, Drogen, Alkohol, sie sind manchmal stärker als die Mutterliebe.

Und sofort holt uns der Bibel-Vers zurück ins Licht, ins Warme: Ja, mag sein. Unvorstellbar, aber kommt vor. Gott jedoch ist stärker als Verzweiflung, Drogen, Alkohol. Er lässt uns nicht los. Das wärmste und schönste, dass ein Mensch kennen  kann: Die Liebe der  Mutter und hoffentlich auch von uns Vätern, sie ist nur ein schwaches Abbild der Liebe, die Gott zu uns hat. In einem Kirchenlied über diesen Vers hat der Dichter formuliert:

Kann und mag auch verlassen

ein Mutter je ihr Kind

und also gar verstoßen,

dass es kein Gnad mehr find’t?

Und ob sich’s möcht begeben,

dass sie so gar abfiel:

Gott schwört bei seinem Leben,

er dich nicht lassen will.

Er schwört bei seinem Leben. Gottes Liebe zu mir ist so groß, dass er bei seinem Leben schwört, mich zu halten. Mehr kann selbst er nicht versprechen.