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Mulmig

Seit Tagen fühle ich mich unwohler:

  • an den Grenzen der Ukraine die größte Truppenbewegung seit dem zweiten Weltkrieg – so heißt es in den Nachrichten.
  • Männer in dunklen Anzügen an grotesk überdimensionalen Tischen sehe ich im Fernsehen.
  • Die sprechen mit bedenklichem Tonfall von bevorstehender Invasion, von Genozid und Provokation.
  • Ordnen gigantische Militärübungen an.
  • Mittendrin unsere deutsche Außenministerin, die fleht – das war vorgestern: „wir ringen um jeden Millimeter“.

Langsam macht mir das wirklich angst. Seit gestern so richtig. Denn die Panzer rücken vor, Frauen und Kinder werden in Sicherheit gebracht, es wird immer mehr geschossen – und immer mehr gestorben.

Die Welt ist ein Dorf, das hat uns die Pandemie gezeigt. Die Welt ist ein Dorf – und ein paar Häuser weiter wird geschossen und gestorben.

Wenn mir schon mulmig wird – wie fühlen sich dann erst andere:

Menschen, die näher dran sind, in der Ukraine selbst, in Polen, den baltischen Staaten.

Im Saarland leben Menschen, die aus diesen Ländern gekommen sind. Sie haben Eltern, Großeltern, Freunde dort, die sie im Urlaub besuchen.

Heute um 19.30 Uhr öffnet sich die Saarbrücker Ludwigskirche für diese Ängste. Und für Bitten um Gerechtigkeit und Frieden.

Ich werde hingehen.