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Mittlere Windwarnung

„Mittlere Windwarnung“ hat meine Wetter-App neulich gesagt. Ich dachte: „Ach. Wird schon nicht so schlimm werden.“ Mein Hund braucht sowieso Auslauf. Vorsichtshalber bin ich aber trotzdem eine Runde mit wenig Bäumen gelaufen. Aber auf dem Hügel oben angekommen, war es doch ziemlich windig. Gegenwind für uns. Mein Hund und ich haben die Augen zusammengekniffen und sind gegen den Wind angelaufen. Das war gar nicht so einfach. Aber es war wie so oft: man muss einen Fuß vor den anderen setzen.

„Mittlere Windwarnung“. So eine Warnung hätte ich manchmal auch gerne in anderen Situationen. Sowas wie: „Achtung, rechnen Sie im Moment mit Gegenwind bei der Arbeit!“ Oder: „Erwarten Sie starken Rückenwind im Privatleben!“

Besonders Gegenwind trifft mich unvorbereitet. Bremst mich aus. Durch Gegenwind kann ich immer nur einen Fuß vor den anderen setzen. Manchmal sehe ich noch nicht mal mehr, wohin ich eigentlich gehe. „Hauptsache weiter“ denke ich dann. Ein Fuß vor den anderen.

In der Bibel heißt es: „Der Wind weht wo er will. Du hörst sein Rauschen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht.“

Nun, das Schöne am Wind ist ja, dass man ihn spüren kann. Stark oder schwach, als Böe oder Brise, eisig oder warm. Der Wind, so stellen sich Menschen Gott vor. Er weht wo und wie er will. Das Einzige, was man tun kann: einen Fuß vor den anderen setzen. Und, Gott sei Dank, gibt es die Zeiten mit Rückenwind.