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Miteinander reden

Sich miteinander zu unterhalten, scheint im Zeitalter der modernen Kommunikation irgendwie aus der Mode zu geraten. Ob im Bus, der Bahn oder im Restaurant – ich stelle einen deutlichen Trend dazu fest, sich lieber mit dem Handybildschirm zu befassen, als mit der Person, die einem gegenüber sitzt. Hat man früher noch regelmäßig miteinander telefoniert, besteht der Großteil der Kommunikation heute aus stummen Textnachrichten. Geräusche macht dabei höchstens noch das Handy, wenn eine neue Nachricht eingeht.

Auch ich selbst schreibe durchaus gerne Handynachrichten und vertreibe mir Wartezeiten am liebsten damit. Oft mangelt es einfach an Zeit anzurufen. Gleichzeitig aber vermisse ich gute persönliche Gespräche und möchte diesem Trend entgegensteuern.

Ich habe daher beschlossen, das Nachrichtenschreiben so weit wie möglich zu reduzieren. Gleichzeitig habe ich allen, die mir wichtig sind, vorgeschlagen, doch wieder öfter zum Telefon zu greifen. Und siehe da, auf einmal hat man sich viel mehr zu erzählen als eine Textnachricht so hergibt. Manch eingeschlafener Kontakt ist dadurch sogar wieder zum Leben erwacht. Wir Menschen sind eben kommunikative Wesen und miteinander reden kann sehr viel Spaß machen. Aber nicht nur das – speziell in schwierigen Situationen steigt das Bedürfnis danach, mit jemandem zu sprechen. Ein paar tröstende Worte streicheln die Seele so viel mehr als irgendwelche Textnachrichten.

Das Alte Testament bringt es auf den Punkt, wenn es heißt: Sorge im Herzen bedrückt den Menschen; aber ein freundliches Wort erfreut ihn (Prov 12,25 LUT). In der Tat: Mein Leben ist durch die Zunahme an persönlichen Gesprächen um einiges schöner geworden. Es lohnt sich wirklich, miteinander zu reden.