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Mit Gott alt werden

Nun habe ich es auch geschafft – die 60 sind überschritten. Meine Frau gratulierte mir und lachte – nun gehst du auf die 70 zu.

Dabei ist man doch immer nur so alt, wie man sich fühlt – oder?

In der Bibel heißt es: Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, ehe die Tage der Krankheit kommen und die Jahre dich erreichen, von denen du sagst: „Ich mag sie nicht!“

Von diesen Tagen bin ich hoffentlich noch ein gutes Stück entfernt.

Irmhild dagegen geht inzwischen auf die 90 zu. Sie gehört schon lange zu unserer Gemeinde. Am Sonntag kam sie in den Gottesdienst.

Ich habe mich gefreut und sie herzlich begrüßt. „Irmhild, wie schön, dass du es heute mal wieder geschafft hast!“

Auch Irmhild freute sich offensichtlich. Doch dann schaute sie mich mit großen Augen an und fragte: „Wer bist du?“

Ich habe mich dann eben nochmal kurz vorgestellt. Aber dann wurde ich recht nachdenklich: Wie lange sie wohl noch allein in ihrem Zuhause leben kann? Hat sie genug Hilfe?

Nach dem Gottesdienst habe ich mich zu ihr gesetzt. Sie erzählte, wie schwer ihr Alltag ist und wie oft sie jetzt Hilfe braucht. Dann haben wir gemeinsam gebetet. Wir haben für die Menschen gedankt, die für sie da sind. Und Gott gebeten, dass auch er ihr beisteht und hilft. Schließlich habe ich ihre Hände genommen und sie gesegnet. Da hatte sie Tränen in den Augen und sagte:

„Oh ja, mein Heiland ist immer bei mir gewesen. Er ist einfach immer da. Noch nie hat er mich im Stich gelassen.“

Dieses Gottvertrauen hat mich tief berührt.