Beiträge

Mensch-Sein

„Und der Mensch heißt Mensch. Weil er irrt und weil er kämpft. Und weil er hofft und liebt. Weil er mitfühlt und vergibt…“

Ich bin unterwegs nach Saarbrücken. Im Radio läuft Mensch-Sein von Grönemeyer. Ein Song, in dem der Sänger den Verlust seiner Frau verarbeitet. Der Text berührt mich. Vergänglichkeit, Trauer und Liebe vereint in schlichten und tiefsinnigen Zeilen.

Der Refrain bleibt mir im Gedächtnis, auch nachdem ich das Auto geparkt habe. „Und der Mensch heißt Mensch. Weil er irrt und weil er kämpft. Und weil er hofft und liebt. Weil er mitfühlt und vergibt…“

Grönemeyer beschreibt ein paar typisch menschliche Eigenschaften: Irrungen, Widerstand, Hoffnung, Liebe, Mitgefühl und Vergebung. Ich frage mich: Ist es das, was Menschen zu Menschen macht? Die Aufzählung ist bruchstückhaft, ein Teil des Ganzen. Denn nichts ist vollkommen in dieser Welt. Auch wir Menschen nicht. Was ist mit negativen Eigenschaften wie Niedertracht, Machtobsession, Habgier usw.? Machen auch sie Menschen zu Menschen?

Die Antwort ist nicht einfach. Der Mensch ist weder nur gut, noch nur böse. Die Vielschichtigkeit des Menschseins geht viel tiefer. Als Ebenbild Gottes hat Gott Menschen Schöpferkraft geschenkt. Diese Kraft gibt uns gestalterische Freiheit für unser Leben und das unserer Umwelt. Sie fordert aber auch die Bereitschaft denen zu helfen, die unfrei sind – ob durch Krieg, Unterdrückung oder andere Umstände. Denn Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Verständnis, auch das heißt Mensch-Sein.