Beiträge

Mein Schatz

„Mein Schatz!“ Na, kennen Sie diesen Satz? Smeagol aus dem Roman „Herr der Ringe“ sagt ihn ständig. Als  fröhlicher junger Mann angelt er und findet dabei den magischen Ring. Sofort ist er ihm verfallen. Und ermordet seinen Freund Deagol, der den Ring auch haben will. Die Angst, den Schatz zu verlieren, treibt ihn dazu, sich in Höhlen unter der Erde zu verstecken, wo er zu einem Monster wird, das einzig und allein dafür lebt, den Ring zu besitzen.

Herr der Ringe-Autor Tolkien hat diese Figur ganz bewusst erfunden als eine Warnung an uns alle. So geht’s, wenn man sein Herz an den falschen Schatz hängt. Magische Ringe gibt’s vielleicht in unserer Welt nicht, aber dafür Anderes, was uns unweigerlich anzieht. Vor allem: Geld! Immer wenn ich von einem Lotto-Gewinn geträumt habe, sagte meine Oma: „Der liebe Gott wird dich schon bewahren!“ Mit ihrer Lebenserfahrung wusste sie, wie Menschen sich verändern, wenn sie viel Geld gewonnen haben. Wie sie ihre alten Freundschaften aufgeben, Beziehungen abbrechen. Sozusagen unter die Erde gehen, um den Schatz zu horten.

Auch Jesus warnt: „Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“. Darum zieht er die Konsequenz, ganz ohne Besitz zu leben. Ich gebe zu, dass kann und will ich nicht. Ein bisschen was auf der hohen Kante brauche ich schon. Aber mein Herz will ich wirklich nicht dran hängen. Ist nicht einfach, gebe ich zu. Aber besser. Für mich. Und meinen Schatz. Und mein Herz.