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Mein Name

Eine Szene aus dem Film Pulp Fiction: Bruce Willis sitzt im Taxi und die Fahrerin frag ihn: „Wie heißen Sie?“ –  „Butch“. „Ein schöner Name. Was bedeutet er?“ „Lady, ich bin Amerikaner, unsere Namen bedeuten einen Sch….“ Gilt oft auch für Europäer. Meine Eltern haben mich Klaus genannt, weil mein Patenonkel auch Klaus hieß. Nicht weil er „Sieger seines Volkes“ bedeutet. Das haben meine Eltern gar nicht gewusst.

Ganz anders ist das im Orient. Da ist die Bedeutung eines Namens das Wichtigste. Der Name drückt aus, wie der Mensch ist oder zumindest sein soll. Wenn ein Araber ein Mädchen bekommt und sie „Jamila“ nennt, dann weiß er genau: Das bedeutet „Die Schöne“. Damit meint er dann genau sein Kind und denkt nicht an Tante Jamila in Kairo. Der Name ist eine Bezeichnung für das ganze Wesen des Menschen.

So ist das gemeint, wenn Gott im Buch des Propheten Jesaja sagt: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. 7 Milliarden Menschen auf der Welt. Und er kennt nicht nur die Namen, sondern auch das Wesen, die Eigenheiten jedes einzelnen. Er kennt jeden einzelnen, vielleicht besser, als wir uns selber.

Ich gebe ja zu: Der Gedanke ist zu groß, um ihn zu fassen. Ich kann mich nur verwirrt abwenden und sagen: Unvorstellbar. Das sind so die Momente, wo ich erkenne, wer Gott ist und wer ich bin. Ich stehe vor ihm  wie die Ameise vor dem Elefanten und kann ihn nicht fassen. Deshalb macht Gott es umgekehrt: Er fasst mich, kennt mich, liebt mich. Hat mich bei meinem Namen gerufen.

Das überwältigt mich immer wieder.