Maultaschen

„Dorfgeschichten in Südtirol.“ So heißt das Theaterstück der Theatergruppe „Maultaschen“. Das sind vier engagierte Frauen unterschiedlichen Alters, die mit einer kleinen Gruppe in den Abend wandern und ihre schönsten Dorfplätze zeigen.
Das hat mich in diesem Sommerurlaub neugierig gemacht. Und ich bin mitgewandert.
Die „Maultaschen“ erzählen Geschichten:
Aus der Vergangenheit vom Plapperstein, den der Bürgermeister sonntags nach der Messe nutzt, um wichtige Dorfmitteilungen zu machen.
Aus der Gegenwart von der neuen Friedhofshalle, die so einladend ist, dass täglich Fremde wie Einheimische sich einen stillen Platz im Treiben des Alltages suchen und zur Ruhe kommen.
Ein Tourist aus Düsseldorf fragt, warum alle immer wissen, was gerade so im Dorf ansteht und zu tun ist.
„Ach, wissen sie“, sagt eine der vier, „für uns ist das ganz einfach. Wir leben einfach mit dem Kirchenjahr und seinen Festen. Das haben wir schon immer gemacht, und das werden wir auch immer so machen. Es macht einfach Sinn und gibt uns Sicherheit.“
Alle schauen die Frau bedächtig an. In den Köpfen passiert einiges. Und die Selbstverständlichkeit der Antwort wirkt nach. Auch in mir.