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Maskerade

Das Beste am Fasching war für mich, dass ich mal in eine andere Rolle schlüpfen konnte. So wie jedes Jahr. Ob Pirat, Hexe, Star Wars-Figur oder welche Verkleidung auch immer – der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Für die meisten ist diese Maskerade auf die närrischen Tage begrenzt. Für manch andere aber ist eine Maske ihr täglicher Begleiter. Sie ist unsichtbar und auf den ersten Blick nicht direkt zu erkennen. Ich meine damit, dass manche Menschen vorgeben jemand zu sein, der sie nicht sind.

Ich habe zum Beispiel neulich einen Menschen getroffen, der sich über einen längeren Zeitraum als besonders freundlich, höflich und hilfsbereit gezeigt hat. Als ich dann tatsächlich Hilfe gebraucht und danach gefragt habe, offenbarte sich plötzlich eine ganz andere Seite an ihm: unhöflich, unfreundlich und leicht aggressiv. Den vielen Worten im Vorfeld sind keine Taten gefolgt. Die Maske war gefallen. Mir ist nichts anderes übrig geblieben als die Konsequenzen daraus zu ziehen. Ich habe den Kontakt abgebrochen. Und bin in gewisser Hinsicht sogar dankbar für die Erfahrung: Sie hat mir gezeigt, dass es sich einfach nicht lohnt sich zu verstellen und vorzugeben jemand zu sein, der man nicht ist. Früher oder später kommt es sowieso raus.

Vor Gott nützt eine solche Maske erst recht nichts, weil er ganz genau weiß, wie es in jedem von uns aussieht. In der Bibel steht: Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz (1 Sam 16,7).