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Maria Magdalena- Lichtgestalt und Kreatur der Nacht!

Sandra. Kennen Sie diese Sängerin noch? Sandra, war ein echter Star in der Musikszene der 80er Jahre. Schöne Stimme, coole Performance und sie sah wirklich gut aus!  Dass Sandra aus Saarbrücken stammt, hat mich als gebürtigen Saarländer damals ein bisschen stolz gemacht. Sie war eben –fast- eine von uns! Ihr Partner, Michael Cretu, hat Sandra damals Hit um Hit auf den Leib geschrieben. Der erste war: Maria Magdalena.

Ein Popsong wie aus dem Bilderbuch. Schmachtend, mit viel Rhythmus… man konnte zu dem Lied richtig gut tanzen – und auch kuscheln! Die Wenigsten werden damals wohl gewusst haben, dass die besungene Maria Magdalena eine Frauengestalt aus der Bibel ist. Die „originale“ Maria Magdalena war eine der engsten Vertrauten Jesu. Sie hat in seinem direkten Umfeld gelebt, war ganz nahe dran an ihm. Nicht zufällig war sie eine der ersten Zeuginnen der Auferweckung am Ostermorgen. Eine äußerst honorige Person also.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Gestalt der Maria Magdalena mehr und mehr umgedeutet: Langsam aber sicher mutierte sie zur „großen Sünderin“, zur femme fatale, zur verruchten Frau mit zweifelhaftem Lebenswandel. Die Zeugin des Ostermorgens wurde zur „Kreatur der Nacht“, wie Sandra sang.

Für mich klingt das äußerst spannend: Schließt sich denn beides notwendigerweise aus? Müssen Jüngerinnen und Jünger automatisch „heilig“ sein oder können sie nicht zugleich auch sehr „weltliche“ Züge haben?

Ich glaube, wer Jesus folgt, der kann durchaus auch „dunkle“ Seiten in sich tragen. Und genau die werden vom Licht des Ostermorgens erhellt. So, wie bei Maria Magdalena.