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„Mach‘s wie Beppo“

„Wo soll ich bloß anfangen!“, denke ich mit Blick auf den bevorstehenden Umzug.

Alles muss raus! Der Möbelwagen kommt in ein paar Tagen. Der Druck steigt: Wohnzimmer, Esszimmer, Küche, Schlafzimmer, Keller, Dachboden, Garage! Der gesamte Kram aus zehn Jahren türmt sich vor meinem geistigen Auge zu einem riesigen Berg auf.

Wie soll das gehen mit dem Ausräumen, Aussortieren, Kartons packen, Möbelabbauen etc.? Panik kommt in mir auf. Ich soll an so vieles denken! Der Kopf ist so voll wie die Zimmer, die gepackt werden müssen!

„Stop!“ sagt da plötzlich eine innere Stimme zu mir. „Stop! Verliere nicht den Mut! Mach‘s wie Beppo!“ „Ja! Stimmt!“, denke ich. „Beppo der Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende. Der hatte da eine tolle Idee: „Siehst du, Momo, es ist so“, sagt er. „Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, das ist gar nicht weniger wird. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“

Danke Beppo für deinen Tipp, denke ich. So werde ich es versuchen. Durchatmen, Karton falten, Karton packen und wieder durchatmen und immer nur an den nächsten Karton denken, bis dann das letzte Zimmer leer ist.  „Jedes Ding hat seine Zeit. Das gilt für alles was geschieht.“ Steht in der Bibel. Darauf vertraue und das gib mir den Mut zum nächsten Schritt.