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Luther auf Saarländisch

Anmod: Es gibt Asterix und Obelix auf Saarländisch und sogar das neue Testament wurde mit einem Augenzwinkern ins Saarländische übersetzt – „em zimmermanns jupp sei äldschder“ heißt das Buch. Der dafür zuständige Mundartautor hat jetzt ein neues Buch veröffentlicht und Daniela Bubel hat´s gelesen:

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Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmacket? Den Spruch hat jeder schon mal gehört, aber dass er von Martin Luther stammt, das wissen nur die wenigsten. Luther hat hunderte solcher Sprüche unters Volk gebracht, die auch heute noch gerne zitiert werden. Und jetzt gerne auch auf Saarländisch. Denn der ehemalige evangelische Pfarrer und Mundartautor Walter Henßen hat 50 dieser Zitate ins Saarländische übersetzt:

Henßen: “Ich wollte ein breites Spektrum dessen darbieten, was Martin Luther damals ausgesprochen hat und vor allem auch die markanten Sprüche, die im Volksmund durchaus schon mal zitiert werden, aber wo man sagt – das kann man so schlecht drucken. Heute ist das eben eine Fäkalsprache in manchen Dingen und damals war das eben an der Tagesordnung […].”

Das Ganze hat der Kirchenkreisverband an der Saar als kleines Büchelchen veröffentlicht. Und jetzt heißt es nicht mehr nur :Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmacket? Sondern auch: Kää Rülpser? Kää Furz? Was is los? War ebbes middem Esse? Verstanden? Gut, denn das war dem Autor das größte Anliegen:

Henßen: “Dass der Sinn verstanden wird, dessen was da gemeint ist. Das bringt der Dialekt manchmal mehr auf den Punkt, als die Hochdeutsche Sprache […].

Nicht nur die Übersetzungen lassen einen schmunzeln, sondern auch die wunderbaren Zeichnungen des saarländischen Comiczeichners Bernd Kissel. Zu jedem Zitat gibt es den passenden Luthercartoon zu sehen. Dabei war dem Zeichner ein Ausdruck des Reformators besonders wichtig:

Kissel: “Dieser zufriedene Luther. Dieser zufriedene Mann, der da fest im Leben steht, der das auch rüberbringt in seinen Zitaten. […] Für eine Cartoonfigur muss man ja immer einen Charakterzug rausnehmen, den man übertreibt. Da hat dieses zufriedene und klare gut dazu gepasst und das hat mich dann inspiriert.”

Das Buch „Luther auf Saarländisch“  kann man im Buchhandel erwerben und es wird auch eine Lesung geben: am Mittwoch, den 17. Mai, um 19 Uhr, in der Stadtbibliothek Saarbrücken