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Live – I alone

Wenn man mich in den 90ern mit einem Mixtape beeindrucken wollte, dann musste da auf jeden Fall ein Song der Band LIVE drauf sein. Das Leise-Laut-Spiel und die irre Stimme von Frontmann Ed Kowalzcyk konnte die Band mit R.E.M. und der ganzen Grungeszene gut mithalten. In den Songtexten spielt oft das Thema Glaube eine tragende Rolle. So auch in der Single „ I alone“.

Inspiration für diesen Song war eine Geschichte aus dem Lukasevangelium. Da steigt Jesus mit seinen Jüngern in ein Boot und will mit ihnen zum anderen Ufer des Sees fahren. Im Boot schläft Jesus ein. Da kommt ein Wirbelsturm auf und die Wellen schlagen ins Boot. Es droht zu sinken und die Jünger haben Todesangst. Sie wecken Jesus mit den Worten: „Meister, Meister, wir kommen um!“ Da stand er auf, bedrohte Wind und Wasser und das Unwetter war vorbei. Dann drehte er sich zu seinen Jüngern um und sagte: „Wo ist euer Glaube?“ Im Refrain singt Kowalzcyk:

Ich alleine liebe dich
Ich alleine versuche dich
Ich alleine liebe dich
Angst ist nicht das Ende davon

Angst ist nicht das Ende. Ein Satz und auch eine Geschichte, die gut in die Osterwoche passen. Christen feiern die Auferstehung Jesu. Die Anhänger von Jesus waren nach seiner Kreuzigung tief bestürzt. Trauten sich vor Angst nicht mehr vor die Tür, wussten nicht, wie ihr Leben jetzt weitergehen sollte. Dann zeigt sich Jesus plötzlich wieder und spricht: „ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben.“ Übertragen auf den Song „I alone“: Da wo Angst und Trauer einen Platz haben, da sollen Hoffnung und Glaube wachsen. Angst ist nicht das Ende.