Licht nicht unter den Scheffel (Mt 5,15)
„Das Licht nicht unter den Scheffel stellen …“ ein etwas rätselhaftes Sprichwort aus der Bibel. Denn: Was ist denn ein Scheffel? Ich durfte mir mal einen Scheffel aus einem Heimatmuseum ausleihen: Es ist eine Art kleiner Holzeimer, um z. B. Getreide oder Mehl abzufüllen Ein Scheffel ist also ein Hohlmaß. Dann habe ich eine Kerze angezündet, den Scheffel drüber gestellt – nach kurzer Zeit hatte die Kerze keinen Sauerstoff mehr und ging aus. Ein sehr einleuchtendes Bild. Warum sollte ich ein Licht anzünden und es dann verstecken, dass es sogar verlöscht? Jesus hat dieses Bild genutzt. Er ermutigt damit, das Selbstverständliche zu tun: „Wenn ihr in meinem Sinne handelt und euren Glauben lebt, dann wird das nicht verborgen bleiben und ihr gebt anderen ein leuchtendes Beispiel.“ Für mich passt das auch gut zu dem, was in einem Menschen steckt und gezeigt werden kann und soll. Wie es Menschen ab kommendem Mittwoch bei den paralympischen Spielen in Paris tun werden. Diese Sportlerinnen und Sportler mit ihren Beeinträchtigungen verstecken sich nicht. Nein, sie zeigen, was in ihnen steckt – an Kraft, Vertrauen, Disziplin, Leistungsfähigkeit, Mut.
Ihre Strahlkraft ist auch ein Zeichen für alle Menschen mit Beeinträchtigung – niemand sollte deswegen in einer Gesellschaft im Verborgenen leben müssen.