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Lebenslauf

Wenn ich eine Ansprache für eine Beerdigung schreibe, dann versuche ich mir vorzustellen, was die Verstorbenen über ihr Leben erzählen würden. Wenn sie ein letztes Mal einen Lebenslauf schreiben müssten – was wäre ihnen wichtig? Worauf wären sie stolz? Was macht eigentlich am Ende so ein Leben wirklich aus?

Das, was ich in eine Bewerbung schreiben kann? All die beruflichen Erfolge? Dass ich Ansehen habe bei anderen? Mein Kontostand, mein Haus, mein Auto? Die gute Abschlussnote im Studium, die steile Karriere, das große Erbe? Worauf kommt es für mich eigentlich in meinem Leben an – und was bleibt?

 

Ich glaube, ich würde am liebsten eine lange Liste mit Namen aufschreiben, die bei der Beerdigung vorgelesen werden sollen.

Die Namen meiner Eltern. Meines Ehepartners. Vielleicht den Namen meiner zukünftigen Kinder. Und die ihrer Partner. Der Name meines Bruders. Meiner Patenkinder und der Name meines noch ungeborenen Neffens. Die meiner Freundinnen und Freunde. Meiner Chefs und meiner Kollegen. Die Namen meiner Nachbarn und die all der Menschen, die mich durch die Höhen und Tiefen meines Lebens begleitet haben.

Worauf ich wirklich stolz bin, das sind die Namen der Menschen, die mich in meinem Leben begleitet haben. All die Erinnerungen. Die Begegnungen. Die geteilte Freude und das gemeinsam ausgehaltene Leid. Am Ende ist es nicht der Lebenslauf, auf den es für mich ankommt. Sondern die Menschen, die mich dabei begleitet haben.

Und worauf kommt es Ihnen an?