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Kraftort

20 Stunden. Soviel Zeit liegt vor mir. 20 Stunden. Fast ein ganzer Tag im Reisebus, zusammen mit einer kleinen Reisegruppe. Das wird sehr anstrengend. Das weiß ich jetzt schon. Aber das ist es mir wert. Denn ich weiß, dass sich diese Fahrt für mich lohnen wird. Ich werde endlich mal Zeit haben. Zeit, um Pause zu machen. Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Zeit, Abstand vom Alltag zu gewinnen.

Wenn ich aus dem Bus aussteige, werde ich in Italien sein. Genauer: In Terracina, am thyrrenischen Meer. Das ist an der Westküste Italiens, zwischen Rom und Neapel.

 

Ich war schon oft in Terracina. Mit meinen Schwestern, mit Freunden, mit Fremden, die dort zu lieben Wegbegleitern wurden. Viele Erinnerungen sind für mich mit diesem Ort verknüpft: Gute Gespräche auf der Terrasse unserer Unterkunft, oft bis tief in die Nacht hinein. Leckeres italienisches Essen, Pizza auf die Hand, das gemütliche Café auf dem Marktplatz.

Ich freue mich auf den kleinen überschaubaren Küstenort. Der ist zwar touristisch erschlossen, aber dennoch geprägt vom Lebensrhythmus der Einheimischen. Ich freue mich auf die Casa Francesca, das Selbstversorgerhaus, in dem wir übernachten werden. Und ich freue mich auf das Meer, den Strand, den Blick über scheinbar endloses Wasser und Wellen. Terracina ist ein Ort, an dem ich aus vollem Herzen sagen kann: Danke, Gott, dass es mir so gut geht. Ich glaube, wir Menschen brauchen solche Plätze wie es Terracina für mich ist. Kraftorte nenne ich sie. Wir brauchen sie zum Auftanken.

 

Ich wünsche Ihnen allen, dass auch Sie in diesem Sommer Zeit finden, Ihren persönlichen „Kraftort“ zu besuchen, zur Ruhe zu kommen und die Batterien aufzuladen – ganz egal, ob das der heimische Balkon, eine bestimmte Stelle im Wald oder ein kleines italienisches Küstenstädtchen ist.