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Krabbelndes Kind

Mit großen Augen guckt Jesus seine Mutter an. Maria hat ihm gerade eine neue Windel angezogen und nun liegt er zufrieden auf ihrem Arm. Das ist seine momentane Lieblingsbeschäftigung. Da liegen und ab und an mit Armen und Beinen strampeln oder schreien, wenn er Hunger hat oder eine volle Windel. Oder beides. Kein Wunder, denkt Maria, viel mehr kann Jesus ja auch noch nicht tun. Außer einer Sache vielleicht: Gut eine Woche nach seiner Geburt kann Jesus bereits Marias Finger festhalten. Berührt sie zum Beispiel seine Hand mit ihrem Daumen, dann schließen sich Jesu Finger fest darum. So als wollte er seine Mutter nie mehr loslassen.

Nicht mehr lange, denkt Maria, und Jesus wird mehr wollen als einfach nur so dazuliegen und Finger zu umklammern.  Er wird anfangen, sich mehr und mehr zu bewegen. Sich erst an Gegenständen in den Stand hochziehen und dann kurze Zeit später zu krabbeln und zu laufen.  Maria muss grinsen bei der Vorstellung, wie ihr kleiner Sohn irgendwann quiekend und schreiend auf Menschen zurennt. Auf den letzten Metern würden seine kleinen Schritte immer schneller werden und schließlich würde er sich in die offenen Arme stürzen, die sich ihm entgegenstrecken. Deutlich sieht Maria es vor sich: Jesus würde den Menschen um den Hals fallen und sie fest an sich drücken, als wollte er sagen: Ich halte dich fest. Ich bin ganz nah bei dir. So ähnlich, wie Jesus es jetzt schon mit Marias Finger tut.