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Königskinder

Max und Tina sind schon lange verheiratet. Sie sind sich im Großen und Ganzen einig. Streiten sich aber bei Kleinigkeiten. Zum Beispiel, wann man im Auto die Scheibenwischer anmacht.

Dann kommen sie mit dem Auto in einen Schneesturm – und fahren trotzdem weiter. Immer weiter in den Schnee hinein. Auf einer Passstraße geht auf einmal nichts mehr. Sie sind eingeschneit. Müssen warten, bis es aufhört, zu schneien.

Darum erzählt Max Tina eine Geschichte. Einfach so zum Zeitvertreib. Bis der Schneesturm aufhört. Eine Geschichte von einem Liebespaar in stürmischen Zeiten. Zur Zeit der französischen Revolution.

Beide lieben sich, können aber nicht zusammenkommen, weil sie die Tochter eines reichen Bauern ist, er nur ein einfacher Knecht. Dieser Unterschied war damals nicht so einfach für die beiden. Als der König davon erfährt, stell er sie beide in seinen Dienst und gibt ihnen die Chance, sich zu lieben.

Die Geschichte passt zu Max und Tina, die eine Nacht lang in ihrem Auto im Schneesturm festsitzen. Denn in ihrer Liebe gibt es auch stürmische Zeiten, in denen alles durcheinandergewirbelt wird.

Aber ich glaube, die Liebe ist sturmerprobt, weil sie ein Geschenk von Gott ist. Auch dann, wenn ich mich mit meiner Frau über Dinge streite, die eigentlich Kleinigkeiten sind: Das Aufräumen zum Beispiel. Oder wann ich die Scheibenwischer anmachen soll.

Und wenn jemand die Geschichte von Max und Tina mal nachlesen will, sie steht im Buch „Königskinder“ von Alex Capus. Ein gutes Buch, vor allem für stürmische Zeiten.