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Kinderrechte

Am Montag dieser Woche spielte die Klasse 7 der
Gemeinschaftsschule Rastbachtal in Saarbrücken verrückt: Sie
schickte ihren Lehrer vor die Tür und organisierte ihren Unterricht
selbst. Thema war: „Kinderrechte - Kinder übernehmen das
Ruder“. Demnächst geht die Schule noch einen Schritt weiter: An
einem Vormittag sitzt dann die Schulleiterin draußen im Flur vor
ihrem Büro und an ihrem Schreibtisch eine Schülerin der Klasse 13.
Die Botschaft: Kinder wollen mitreden können. Kinder haben das
Recht darauf.

Schon letzte Woche war das Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach
an die Öffentlichkeit getreten. Mitten in der Stadt hatten die
Schülerinnen und Schüler eine „Straße der Kinderrechte“ gestaltet.
Angeregt waren diese Aktionen von UNICEF, dem Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen, und zwar zum „Internationalen Tag der
Kinderrechte“. Vorgestern wurde der begangen.

UNICEF engagiert sich schon lange nicht mehr ausschließlich für die
Grundversorgung von Kindern in Krisengebieten. Zunehmend in den
Blick kommen die Kinderrechte, die selbst in den
hochindustrialisierten Gesellschaften bis heute sträflich missachtet
werden. Ich erinnere beispielsweise an die gewaltsame Trennung von
Flüchtlingseltern von ihren Kindern in den USA im letzten Sommer.
Bis heute sind nicht alle Familien wieder zusammen!

Der Schutz von Kindern und ihren Rechten ist offenbar nicht
selbstverständlich: nicht nur im fernen Südsudan, wo ein Vater seine
minderjährige Tochter im Internet für 600 Kühe anbietet sondern
auch hier bei uns in Deutschland, wo wir „unsere Autos besser
behandeln als unsere Kinder“ – so stand es am Montag in der
Saarbrücker Zeitung. Und in Frankreich läuft jetzt erst die Debatte
darüber an, ob man Kinder verprügeln darf oder nicht.

Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Und zugleich sind sie der
wehrloseste Teil unserer Gesellschaft. Darum bedürfen ihre Rechte
besonderen Schutzes. Die Bibel gibt ihnen die Höchstwertung. Da
steht: „Ihnen gehört das Reich Gottes!“ (Mk 10, 14) Mehr geht nicht.