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Kinder sind ein Segen

Kinder sind ein Segen. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Spruchgehört habe seit ich selbst Vater bin: Kinder sind ein Segen. Allerdings: Manchmal fällt es mir schwer, das zu glauben.

„Ziehst Du Dich bitte an?“ „Nein, ich mag nicht!“

„Kommst Du bitte zum Essen?“ „Nein, ich möchte noch spielen.“

„Hilfst Du mir bitte beim Tischabräumen?“ „Warum immer ich?“

Viele Dialoge bei uns zuhause sind immer gleich. Sogar der Tonfall ist ähnlich. Nur die Tageszeit variiert. Mal geht es ums Frühstück, mal ums Mittagessen oder das Abendbrot. Mal um die Sportklamotten fürs Fußballtraining, mal um den Schlafanzug kurz vorm ins Bett gehen. Immer wieder bekomme ich von meinem Sohn zu hören: Ich mag nicht. Ich möchte nicht. Warum immer ich? Das ist voll unfair.

Kinder sind ein Segen. An diesem Spruch halten meine Frau und ich uns geradezu fest. Als Eltern. Zum Beispiel Montag morgens, kurz vor sieben. Wenn die Woche wunderschön mit Knatsch ums Anziehen beginnt und wir insgeheim wissen: An den nächsten Tagen wird es auch nicht zwingend besser. Aber ehrlicherweise muss ich eingestehen: Unser Sohn hat es wahrscheinlich auch nicht immer leicht mir uns. Und dabei sind wir als Eltern im Grunde genommen auch ein Segen für unseren Sohn.

Segen – das ist nicht ja gleichbedeutend mit eitel Sonnenschein und einem Blick durch die rosarote Brille. Segen – das ist eine Zusage Gottes. Mit all eurem Knatsch und Streit und Ärger, sagt er, seid ihr nicht alleine. Segen – das ist auch eine Ermutigung Gottes: Haltet mal die Luft an, atmet tief durch – und beginnt von vorne. Zum Leben gehören eben auch so manche Auseinandersetzung und manchmal sogar heftiger Streit. So ist das eben. Klar, manchen Zoff hätten meine Frau und ich ohne Sohn nicht. Aber dann hätten wir auch nicht die Gemeinschaft mit ihnen und all das, wodurch er unser Leben bereichert. Das Lachen, die Freude, die Liebe.

Segen – das heißt: Gott unterstützt uns dabei, unser Leben zu leben. Und zwar gemeinsam mit anderen. Denn nur miteinander können Menschen sich gegenseitig zum Segen werden. Nicht nur Kinder und ihre Eltern. Sondern wir alle.