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Keinen Anlass zur Klage über die Jugend

Nach meiner Konfirmation bin ich einige Jahre lang nur noch ganz selten zum Gottesdienst gegangen. Da bin ich ganz ehrlich. Meine Jugendgruppe im Haus des christlichen Jugendvereins war mir wichtig. Ansonsten habe ich dies und das gemacht, zum Beispiel in einer Band gespielt. Und die Schule hat mehr und mehr Zeit von mir gefordert.

Heute ist das nicht anders. Die schulische Belastung ist für Jugendliche in Zeiten von G 8 und Ganztagsschule sogar noch gewachsen. Jugendliche haben heute in der Regel an Wochentagen nur noch wenig Spielraum. Und an den Wochenenden wollen sie einfach mal relaxen. Das kann ich nachvollziehen.

Nicht nachvollziehen kann ich die Klage, dass die Jugend nicht in den Gottesdienst kommt. Mein Beispiel zeigt, dass das früher nicht so anders war. Und es darf auch gefragt werden, wie attraktiv der Sonntagsgottesdienst tatsächlich für Jugendliche ist.

Zur Klage sehe ich keinen Anlass. Ich freue mich vielmehr über die Jugendlichen, die sich im Bereich der evangelischen Kirche engagieren. Zum Beispiel bei den christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfindern. Woche für Woche treffen sich dort Kinder und Jugendliche in Gruppen. Und diese Gruppen werden wiederum von Jugendlichen geleitet. Hier werden Jugendliche ernst genommen und dürfen sich mit ihren Fähigkeiten einbringen. Auch durch einen Gottesdienst, den sie eigenständig vorbereiten und gestalten.