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Kastrierter Rüde

„Ist der kastriert? Rüde oder Weibchen?“- der ganz normale Hundetalk am Sonntagnachmittag im Wald. Ich hatte den Hund samt Besitzer schon frühzeitig gesehen. Und bin nicht überrascht über die Fragen. So ist das. Der Check, nach Geschlecht, nach Wesen, eben die Basics, ob die Begegnung entspannt und passgenau ist. An diesem Nachmittag alles kein Problem. Hunde und Menschen können sich entspannt begegnen. Im Übrigen war das menschliche Gegenüber sehr nett und ich fand es mal wieder amüsant, wie schnell geklärt wird, wer mir da mitten im Wald gegenübertritt.

Das ist nicht immer so, sondern oft deutlich komplizierter. Ich spüre leider, wenn mein Gegenüber nur mit halbem Ohr zuhört. Wenn Mitgefühl vorgegaukelt wird. Oder wenn mir durch Blicke Missachtung entgegenschlägt. Dann fühle ich mich klein.

Ganz anders in meiner biblischen Lieblingsgeschichte, die mit der Frau und Jesus. Sie ist Ausländerin und fühlt sich fehl am Platz. Und am liebsten will sie keinem begegnen. Sie ist an ihrem Wohnort nur geduldet. Jesus verwickelt sie in ein Gespräch. Deeptalk – vom Feinsten. Zum ersten Mal fühlt sie sich verstanden. Anerkannt und wertgeschätzt. Das verändert sie. Das verändert ihr ganzes Leben.

Ich wünsche mir das auch. Veränderungen in meinen täglichen Begegnungen. Nicht wie sonntags mit fremden Herrchen und Frauchen. Sondern mal ohne abchecken, ob es entspannt oder anstrengend wird.