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Kann ich mitbeten?

Konfirmandenfreizeit – eine besondere Herausforderung für einen Pfarrer, aber es macht auch Spaß.

Das Geheimnis ist: Man muss die Konfis einfach beschäftigen. Dann machen sie wenig Ärger. Besonders wichtig: Nachtwanderung so von 11 bis 12 und dann gleich ins Bett.

In unserer seit Jahren gewohnten Jugendherberge machen wir das schon im Blindflug: Bis zum Kneippbecken, im Kreis drumrum stellen, an den Händen fassen, den Tag Revue passieren lassen, Vaterunser; Segen, zurück, ab ins Bett.

Aber diesmal waren wir in einer anderen Jugendherberge. Keine Ahnung, wohin wir nachts wandern sollten und wo wir den Schlusskreis machen.  Naja, einfach los, das findet sich schon. Guck mal da oben: Ein Hügel, darauf ein Unterstand. Dass passt. Da stellen wir uns auf.

Aber leider sind da schon Jugendliche. Örtliche Skater, die haben hier ihren Treffpunkt. Chillen dort wie jeden Abend. Sie sehen sich plötzlich umrundet von fremden Jugendlichen, die fassen sich an den Händen. Die Skater vergraben sich in ihre Handys. Ignorieren uns. Und wir sie. Voll peinlich. Muss jetzt aber durchgezogen werden. An die Hände fassen: Vaterunser.

Plötzlich sagt der eine Skater: Darf ich mitmachen? – Na klar, komm her! Er kommt, nimmt meine Hand und die eines Konfis und betet das Vaterunser mit.

Wenn Ihr das jetzt hier hört, Ihr Skater aus dem Unterstand: Das war richtig schön! Gemeinschaft mit wildfremden Jugendlichen in einer fremden Stadt.  Ich denke oft an euch und hoffe, für euch war es auch schön. Bis bald mal hoffentlich.