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John Wayne

«Feo, fuerte y formal.» „Er war hässlich, stark und hatte Würde.“ Diesen Spruch hätte John Wayne gerne als Inschrift auf seinem Grabstein gehabt. Dazu kam es nie. Aus Angst vor Grabräubern wurde die letzte Ruhestätte des Hollywood-Stars betont schmucklos gehalten.

Außerdem war er ja gar nicht hässlich.

Viele seiner Ansichten allerdings schon. Er war Mitglied einer rechtsradikalen Organisation, brachte in der McCarthy-Ära andere Filmschaffende vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe (was Gefängnis oder Berufsverbot bedeuten konnte) und war Rassist. O-Ton John Wayne: „Ich glaube so lange an die weiße Überlegenheit, bis die Schwarzen gebildet genug sind, Verantwortung zu übernehmen.“ Auch über amerikanische Ureinwohner gibt es üble Sprüche von ihm.

Und jetzt muss ich Ihnen etwas gestehen: Ich bin trotzdem ein Fan von John Wayne. Also des Schauspielers. Ich mag diesen raubeinigen Westernhelden, der ohne Rücksicht auf sich selbst das Böse bekämpft, die Schwachen schützt und der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft.

In diesen Zeiten, in denen das Böse so offensichtlich auf dem Vormarsch ist, tun mir diese Geschichten einfach gut. Ich finde sie ermutigend.

20 Jahre nach seinem Tod bekam John Wayne übrigens doch noch einen schmucken Grabstein. Die Inschrift, ein Zitat aus einem Interview, klingt fast schon biblisch und versöhnt ein wenig mit dem „hässlichen“ John Wayne: „Der morgige Tag ist das Wichtigste im Leben. Er kommt zu uns um Mitternacht – ganz rein. Er ist makellos, wenn er ankommt, und gibt sich in unsere Hände. Er hofft, dass wir vom Gestern etwas gelernt haben.“