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Internationaler Tag des Schulwegs zu Fuß

Es war ein Abenteuer und manches Mal auch ein bisschen unheimlich, wenn ich an das völlig von Efeu überwucherte Haus denke, das in der Fantasie ein Hexenhäuschen war.

Es gab immer was Neues zu entdecken, da eine kleine Raupe, dort eine Pfütze, die am Vortag noch nicht da war. Und auch viel Vertrautes: Der kleine Laden, wo es herrliche Süßigkeiten gab. Schließlich die Kinder, die sich auf dem Weg zur Grundschule trafen. So habe ich meinen Schulweg in Erinnerung. Etwa zwanzig Minuten dauerte er – je nach Entdeckungen auch mal etwas länger, immer zu Fuß. Ab der ersten Klasse, ohne meine Mutter, nachdem sie zuvor mit mir den Weg geübt hatte. Aber immer gemeinsam mit einer Handvoll Kinder, die genauso wie ich zu Fuß unterwegs waren – bei Wind und Wetter, zu jeder Jahreszeit. Wir hatten Spaß, wenn mal Schnee lag und die Bürgersteige noch nicht geräumt waren. Es war schön, die ersten Krokusse in den Vorgärten zu entdecken oder im Herbst eine Handvoll Bucheckern zu sammeln, die auf unserem Schulweg lagen. Als ich aufs Gymnasium kam, musste ich wegen der Entfernung den Bus nehmen. Aber der Weg in meine Grundschule blieb eine wunderschöne Erinnerung.

Heute sind kaum noch Kinder zu Fuß unterwegs, obwohl ihre Schule ganz in der Nähe liegt. Vielleicht liegt es daran, dass sich ein gewisser Eltern-Chauffeurdienst entwickelt hat. Dem möchte der heutige „internationale Tag des Schulwegs zu Fuß“ etwas entgegensetzen. Er stellt die Vorteile für die Gesundheit heraus und die Freude an der Bewegung und den Entdeckungen auf einem Schulweg. Schließlich haben Kinder ja tolle  Beine und Füße geschenkt bekommen.