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Immer ich!

Immer ich!
Diese Leier kennen alle Eltern von ihren Kindern: Immer ich!
Immer bin ich schuld! Immer muss ich aufräumen! Helfen?
Warum immer ich? Immer krieg ich ne Vier. Die Lehrerin hat doch
was gegen mich!

Immer ich!
Auch Erwachsene sagen das gerne: Keiner wird krank, nur mich
erwischt es immer! Immer muss ich Überstunden machen! Keiner
hat eine Gräte im Fische – nur immer ich! Immer hab ich Pech!
Immer trifft’s mich!

Manchmal, da scheint sich alles und jeder gegen einen
verschworen zu haben. Manchmal erdrücken einen die
Erwartungen der anderen auch einfach: Immer muss oder soll ich
dieses oder jenes machen! Unfair ist das!

Immer ich!
Mir ist das zu viel „ich“! Es müssen eben auch mal andere dran
sein. Da müssen sie dieses oder jenes machen. Ich kann nicht
immer und überall für alles verantwortlich sein. Manchmal muss
ich auch mal an mich denken. Ohne Egoismus, sondern mit
Selbstfürsorge. Das Prinzip ist schon ziemlich alt. Jesus bringt es
so auf den Punkt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Ich kann nicht immer recht haben, aber auch nicht immer schuld
sein, ich kann nicht immer zurückstecken, aber auch nicht immer
nur an mich denken. Obwohl beides so schön einfach ist.
Und wir machen es uns gern einfach, auch darin, sich unfair
behandelt zu fühlen: immer ich!

Manchmal ich – und manchmal du.
Ist zwar ein bisschen mehr Arbeit, aber viel schöner!