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Ihr sagt manchmal Sachen…

Der Gottesdienst ist vorbei. Ich stehe an der Kirchentür zum Händeschütteln. Da kommt sie auf mich zu. Ich nenn sie einfach mal Marlies. Und ich weiß: jetzt krieg ich wieder mein Fett weg. Marlies strahlt mich an: „Heit hann se awwa nommo rischtisch gudd geprädischt. Ich hann nur die Hälft verstann.“

Im Auto auf der Fahrt nach Hause geht mir der Satz nach. Ich weiß es ja, wir Pfarrer*innen sprechen oft eine Kirchensprache, manchmal theologisch steiles Zeug… wir haben auch lange studiert und uns über dieses Zeug die Köpfe zerbrochen… Und dann kommt die Praxis. Manchmal ein Schock. Keiner versteht mich so richtig. Eine Dozentin sagte neulich bei einer Fortbildung: „Ihr Pfarrpersonen sagt häufig Sätze, die für euch so selbstverständlich scheinen, dass ihr gar nicht mehr merkt, wie großartig sie sind.“

Nach dem Mittagessen hab ich mir meine Predigt nochmal vorgenommen. Stimmt, da steht: „In diesen Momenten scheinen Frieden und Gerechtigkeit, ja das Reich Gottes auf wie ein Blitz, unübersehbar und kraftvoll“. Darin steckt: Wie großartig: Ich bin ein einzigartiges und geliebtes Kind Gottes. Wie großartig: Selbst der Tod ändert daran nichts. Wie großartig: Durch dieses Versprechen bin ich frei. Da hätte ich auch einfach sagen können: Danke Gott für diesen Moment des Glücks.

 

„Tja, da sahn ich eenfach mo Merci, Marlies!“