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„Ich will nicht ins Paradies?!“

„Ich will nicht in Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist!“ Diese Worte stammen
nicht von mir, sondern von Andreas Frege. Genauer: Sie sind der Anfang des Refrains eines
der bekanntesten Lieder von ihm und seiner Band. Andreas…wer? Kennen Sie nicht? Doch,
ich glaube schon. Er ist bloß wesentlich bekannter unter seinem Künstlernamen. Der lautet:
Campino. Und seine Band, das sind die Toten Hosen. Heute wird Campino 56.

„Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist!“ Mit „schwierig“ meint
Campino all das, was gemeinhin so als „gute Sitten“ bezeichnet wird: Messen und Gabel
richtig halten, beim Essen gerade sitzen, keinen oder nur wenig Alkohol trinken, sich immer
an alle Regeln halten, die das Leben so bereit hält.

Ganz egal, wie man zu solchen Sitten und Regeln bzw. ihrer Einhaltung steht – ins Paradies
kommt man damit sowieso nicht. Auch wenn man sie noch so penibel einhalten würde. Ich
glaube, dass gute Sitten bzw. gute Taten nicht die Voraussetzung dafür sind, ins Paradies zu
kommen. Sie sind die Folge davon. Rein lässt mich Gott umsonst. Einfach nur deshalb, weil
ich ihm vertraue. Und das ist es, was mich anspornen und mir Kraft geben kann dafür, gute
Dinge zu tun und mich gut zu verhalten. Schon vor 500 Jahren haben Martin Luther und Co.
das gepredigt. Es war ein Kernstück ihrer Lehre.

„Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist!“ Diese Worte von
Campino klingen für mich deshalb immer ein bisschen wie eine Vertonung reformatorischer
Theologie. Und das von einer Rockband! Alle Achtung!
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Campino!